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Das Haus hat eine ereignisreiche Geschichte hinter sich .
Jan Peter Puplichhuizen
Jan Peter Publichhuizen kaufte das Grundstück in Erlecom am 21 November 1855. Der Kauf wurde vom Notar van der Goes beurkundet.( Kataster Nimwegen 31-12-1855 Teil 114, Nr.49). Das Grundstück gehörte davor einem Hendrikus Riesenbeek, bei dem er sich Fl.700,- lieh.
Jan Peter war Schmied, geboren am 14-09-1813 in Zyfflich . Er ließ sich 1853 in Erlecom nieder, wo er für einige Zeit bei seiner Schwester (?) Petronella Puplichhuizen wohnte. Petronella war verheiratet mit Bernardus Vierboom
Foto: Das alte Haus Erlecom
Conrad Otemans Mutter war auch eine Publichhuizen, aber ich habe bisher keine Verwandtschaft zwischen diesen drei, Johann Peter, Petronella und Anna Margaretha entdecken können, obwohl sie wahrscheinlich besteht.
Jan Peter heiratete die zwanzig Jahre jüngere Maria Pauwels aus Neerbosch (Nl. Das Ehepaar bekam drei Kinder in Erlecom: Maria Anna (1860), Anna Clara ( 1862) und Maria Carolina (1865).
Dreizehn Jahre später, 1868, verkauft er Haus und Schmiede an Conrad Oteman, der auch aus Zyfflich (D) stammte und dessen Mutter auch eine Publichhuizen war, nämlich Anna Margaretha, die mit seinem Vater Peter Oteman verheiratet war.
Jan Peter Publichhuizen verzog nach Neerbosch, wo seine Frau herkam und gründete dort wieder eine Schmiede.
Wir haben noch eine Urkunde gefunden,worin Jan Peter Puplichhuizen am 1 Mai 1863 ein Grundstück tauscht mit Jacobus Rissenbeek in Erlecom.( Notar Willem Constantijn Bothling. Kataster Nimwegen 8-05-1863, Teil 168, Nr.12). Damit bekommt das Grundstück seine endgültige Größe, nämlich 6.554 Qm.
Haus und Schmiede werden von Jan Peter Puplichhuizen gebaut, wahrscheinlich kurz nach dem Kauf, zwischen 1855 und 1859.
Conrad Oteman:
Mein Urgrosvater Conrad Oteman (1827‑1890) kaufte das Haus am 21 Januar 1868 für Fl.2031,96. (notarielle Daten: 3/7054‑55 3/7111 2/2785 ) Kauf: 2/1185.Notar: Franc Willem van der Goes.
Conrad war in Zyfflich (Dl) geboren und heiratete 1857 dort Hendrina Awater (1828‑1886).
Wahrscheinlich wanderte er mit seinen Kindern aus: Hendrikus (1858‑1903), Theodorus ( 1859‑1930 ), Franciscus (1865‑1926) und Johannes Wilhelmus ( 1866‑1941), und zwar nach dem Kauf des Hauses in Erlecom (Nl) 1868.
Johanna Gertruda (Anna genannt, später im Kloster bei J.M.J.Schwester Nicoleta) war damals noch nicht geboren, (* 1869.)
Conrads Kinder:
Am 23. Juni 1886 stirbt Coenrads Frau: Hendrina Wilhelmina Awater.
Sukzession 3/4260. Die fünf Kinder werden genannt: Wilhelm, Anna, Hendrik., Theo, und Frans. Die Katasterstücke: B459 ad 400 Zentiaren., 553 ad 4110 Za., 700 ad 141 Za und 701 ad 1983 Za. Insgesamt Zentiaren 6554. (auch werden erwähnt: B472, B459, B552 und B553) und 3/7111 dd. 12‑12‑1890
Grundstück und Haus werden zur Hälfte Eigentum der Kinder. (Damals teilte die Mutter noch nicht mit den Kindern wie heute!) Die Erbschaft blieb aber ungeteilt denn Anna und Wilhelm waren noch minderjährig. Trotzdem musste man wohl Erbschaftsteuer bezahlen.. Insgesamt Fl.2600,‑‑ Beschrieben in Reg.IV van 5/3 1889 3/7054‑55.
Wilhelmus und Anna werden hier als Minderjährige bezeichnet und Hendrikus als Schneider, wohnhaft zu Erlecom ( wahrscheinlich noch zu Hause, denn er heiratet erst 1892), Theodorus als Schmied in Gendt. (Er heiratete 1884 Maria Sophia Geveling und arbeitete in der Schmiede seines Schwiegervaters). Franciscus arbeitete als Schneider in Millingen. (Er war noch unverheiratet. Er heiratete 1891 Maria Jansen)
Wir bekommen hier auch eine Beschreibung des Besitzes :
B472 (später 700) Haus, Hof und Schmiede 141 Qm. ( Quadratmeter)
459 Waldweg 400 Qm
552 (später 701) Garten (später Obstgarten) 1903 Qm
553 Ackerland 4110 Qm
Insgesamt 6554 Qm
Hendrikus Oteman.
Vier Jahre später am 09 Juli 1890 stirbt auch Conrad in Gendt ( wahrscheinlich im Haus seines Sohnes Theo ) Jedes Kind erbt 1/5 der Hälfte, die bisher noch Conrad gehörte.
Das wurde beglaubigt am 17 November 1890 vom Notar Hekking zu Beek 3/7054‑55. Folgende Kinder werden erwähnt:
Wilhelmus, Schmied zu Erlecom.
Anna, wohnhaft zu Erlecom. ( 1893 ins J.M.J.Kloster)
Hendrikus, Schneider zu Erlecom.
Theodorus, Schmied zu Gendt.
Frans, Schneider zu Millingen.
Der Notar schreibt:" Verstorben :9‑7‑1890 Coenraad Oteman (Schmied). Aus einem Auszug des Sterberegisters, erhalten von der Gemeinde Nijmegen, ergibt sich, dass Coenraad Oteman, Witwer von Hendrina Wilhelmina Awater, Schmied von Beruf, 62 Jahre alt, geboren zu Zyfflich in Preußen, zuletzt wohnhaft zu Ubbergen, am 17‑7‑1890.(oder 09‑07‑1890) zu Gent verstorben ist.
Eingeschrieben laut Art. fünfzig des Bürgerlichen Gesetzbuches.( Die Streichung von 49 gedruckten Wörtern genehmigt und den Auszug an diese Urkunde geheftet.)
Die fünf Kinder mussten für die obengenannten vermessungsamtlichen Nummern Erbschaftsteuer bezahlen.(Hier werden die neuen Nummern verwendet Nrs:700 und 701. Es gibt noch immer 6554 Qm. Sukzession 2/8938 Reg.IV no.5/5587)
Diese Erbschaftsteuer wid festgelegt am 12/12‑1890.
Während einer Versteigerung davor, am 18 September 1890, kauft Hendrikus das Haus mit Grundstück mit Ausnahme eines kleinen Teils, (1100 m2), den Theodor für sich selbst haben wollte. Hendrikus muss dafür Fl.2305,- zahlen und Theodor Fl.435,-
Der Wert des übrigen Besitzes wurde auf Fl.555,60 geschätzt, Schmiedegeräte Fl. 195,40 (offensichtlich hatte William, der Schmied war, sich schon entschieden auszuwandern!)
Auch Theodor, der schon vorher einen Teil der Erbschaft seiner Mutter bekommen hatte, musste Fl.607,50 ‘‘ einliefern‘‘.
Ein Steinfabrikant aus Nimwegen musste noch Fl.850,-- zahlen für die Lehmgewinnung auf ihrem Grund und Boden. Auch waren da noch Fl.170,--fürverkaufte Fliesen.
Insgesamt war die Erbschaft Fl.5.118,50
Die Schulden ( Beerdigung, Notar, Schätzer,Versicherungen, Steuer usw.) waren: Fl.1.014,98½
Die Auseinandersetzung findet statt am 17 November 1890. Also konnten verrechnet werden Fl.4.103,51. Jeder erhält 1/5, also Fl.820,70 ½
Hendrikus, mein Groszvater, musste sofort eine Hypothek von Fl.1500,- aufnehmen, um die anderen auszahlen zu können.( Zins 4 %) Gut zwei Jahre später, am 08-02-1892 verkauft Theodor aus Gendt, sein Grundstück wieder an seinen Bruder Hendrik zurück für Fl.1150,- ( wahrscheinlich hat er es nur gekauft um es ‚‘‘ablehmen‘‘ zu lassen.)( Lehm abstechen)
Hendriks Kinder.
Viel komplizierter wird es 13 Jahre später. Hendrikus, mein Groszvater, starb sehr jung am 18 Januar 1903 und hinterließ seine Frau Elisabeth mit 6 Kindern: Coen, Gerrit , Wim( meinen Vater), Jan, Truus und Diets.
Sukzession 4/8578 Ooy B903,905,907,1010 und 1011, insgesamt 6354 Za.
Ein Erbanspruch der Frau bestand damals noch nicht. Also erbte jedes Kind 1/6 Teil der Hälfte = 1/12 . Elisabeth behielt selbstverständlich den andren Teil.
Die Erbschaft blieb aber ungeteilt. Die Kinder waren alle noch zu Hause und beanspruchten nichts für sich.
Am 25 Oktober 1918 starb der älteste Sohn, Coenraad, was für unsere Berechnungen eine neue Komplikation bedeutete.
Sein Anteil (1/12) musste jetzt verteilt werden auf die Mutter und die anderen 5 Kinder. Mutter hatte Anspruch auf ¼ , und die übrigen Kinder insgesamt auf drei Viertel,, oder jeder 1/5 x ¾ = 3/20. Von der, noch immer ungeteilten, Erbschaft besaßen die Kinder jetzt jeder 1/6 + 3/20=23/120 der Hälfte und Elisabeth bekam 1/4 von 1/6 = 1/24 von 1/2 =1/48.
Die andere Hälfte war noch immer völlig ihr Eigentum.Also hatte sie insgesamt 1/2 +1/48=25/48. Die Erbschaft blieb auch jetzt noch ungeteilt.
Wohl bekam jedes Kind, mit Ausnahme von Gerrit, einen Vorschuss von Fl.800,‑
Am 23‑05‑1909 findet der Verkauf eines Grundstücks von Elisabeth und den Kindern an einen Peter Bekker statt. (5/4198 von Ooy B 1197 )
Am 4 August 1929 stirbt mein Vater, Wim Oteman und hinterließ Antonia van Eck, meine Mutter, mit drei kleinen Kindern.( Meine Brüder Ger, Wim und ich selber).
Mein Vater Wim besaß, wie wir oben sahen 23/120 der Hälfte (Elisabeth lebte noch immer).

Foto: Witwe Antonia mit ihre drei Kinder, Henk, Ger und Coen (später Wim genannt)
Dieses 23/20 musste im Prinzip verteilt werden zwischen Antonia und den Kindern.Da inzwischen in den Niederlanden das sogenannte Kindererbteil eingeführt war, wobei der längstlebende Ehepartner den gleichen Anteil erbt wie die Kinder, bekam meine Mutter Antonia ¼ der Hälfte, also 1/8 (die andere Hälfte fallt nicht in die Erbmasse).
Also Antonia gehört die Hälfte von 23/120 + 1/4 von 23/120 =23/192.Und die Kinder Henk, Ger und Coen ( nach dem Tod seines Vaters wurde er Wim genannt ) jeder 1/4 der andren Hälfte des 23/120= jeder 23/960
Tatsächlich blieb die Erbschaft aber noch einige Zeit unverteilt.
Gerrit Oteman.
Am 10 November 1930 war Elisabeth inzwischen so alt geworden (und Gerrit wohnte noch immer bei ihr im Hause), dass sich jeder fragte, wie es weiter gehen sollte mit der noch immer unverteilten Erbschaft, insbesondere wenn Gerrit weiterhin in dem Haus würde wohnen wollen.
Also, ging die ganze Familie zum Notar. Truus mußte allerdings in Rotterdam im Kloster bleiben.(1920) Mit einer speziellen Vollmacht musste ihr Bruder Johan sie vertreten. Auch Antonias Kinder: Henk, (3 Jahre), Ger (2 Jahre) und Coen ( 1 Jahr) mussten vertreten werden. Das konnte aber nicht der Vormund ( Antonia) oder der Gegenvormund (Gerrit) sein, weil die entgegengesetzte Interessen hatten. Deshalb wurde Josef Schouten, ein Mitarbeiter des Notars (Jan Jacobus Scholtens) vom Gericht mit der Vertretung beauftragt.
Tochter Diets war verheiratet und musste von ihrem Ehemann, Wilhelmus van Eck, Arbeiter zu Leuth, (Bruder meiner Mutter) vertreten werden. ( Damals waren Frauen noch nicht mundig!)
Um zu ermitteln auf welche Beträge jeder ein Anrecht hatte, war vom Gericht eine Kommission eingesetzt worden, die allen Besitzungen und Schulden bewerten sollte.Das waren die Herren: Laurens Hendrikus van Raay, Ackerbauer zu Erlecom, Gerardus van Eck, Ackerbauer zu Leuth (Wim van Ecks und Antonia van Ecks Vater und mein Grosvater, der wahrscheinlich von beiden vorgeschlagen war ) und Wilhelmus Bernardus Keukens, Kaufmann zu Leuth. Alle wurden vom Amtsrichter zu Nijmegen am 29 September 1930 vereidigt.
Sie stellten fest, dass folgendes zu verteilen war:
a.Haus. Ackerland und Kiesweg zu Erlecom, Kataster Ooy, Sektie B nrs: 903,904,907,1010 und 1196 insgesamt 61 Are und 29 Zentiar. (Also etwas weniger als früher.!?) Geschätzt Fl.5100,‑
b. Bargeld Fl.129,50
c.Schon ausgezahlt waren an die Teilhaberdie unter Sub 4 genannt werden (Jan und Truus) und an die Ehefrau die unter Sub 5 genannt wird ( Diets) und an den Vater der minderjährigen Kinder (Wim) Fl.3200,‑‑ ( jeder 800‑)
Offensichtlich hatten Jan, Diets,Truus und Wim schon einen Vorschuss bekommen .
Also, insgesamt beträgt die Erbschaft: Fl.8.429,50
Es gab aber auch noch Schulden:
Der Fonds‚’’Rooms‑Katholieke Armen’’ zu Leuth hatte eine Hypothek gegeben von Fl.1200,-
Eine selbe (?) weitere Schuld von Fl.800,- nachgewiesen durch eine notarielle Urkunde vom 11‑04‑1929. (Zweite Hypothek?)
Laufende Renten: Fl.73.33
Insgesamt 2073,33
Der Aktivsaldo ist Fl.6356,- Elisabeth bekommt die Hälfte = 25/48 + 1/4 also Fl.3310,52
Antonia und ihre Kinder, Henk, Ger und Wim (Coenraad) zusammen 23/240 =Fl.609,13
Jan, Truus, Gert und Diets auch jeder Fl.609,13
Der Notar stellt weiter fest:
Antonia und die Kinder hatten zusammen schon einen Vorschuss bekommen von (zusammen) Fl.800, genau wie Jan, Truus und Diets. Also, müssten sie jeder Fl.190,87 zurückgeben: Aber Elisabeth verzichtet darauf unter der Voraussetzung, dass, wenn sie stirbt und ihre Hälfte verteilt wird, obengenannte Beträge angerechnet werden, auch von Gerrit, die damit jetzt auch Fl.800,- bekommt.
Fünf mal 190,87 = Fl.954,35 müssen also eingebracht werden, wenn Elisabeth verstirbt.
Hierdurch bekommt Elisabeth jetzt nur Fl.3310,57 minus Fl.954,35 = Fl.2356,17 und Gerrit muss noch Fl.800, bekommen.
Als man aber so weit ist, entscheidet Gerrit sich schon jetzt alles zu übernehmen: Haus, Besitzungen und Schulden: Schulden: Fl.2073,33.
Mutters Teil: Fl.2356,17
Insgesamt Fl.4429,50.
Tatsächlich übernimmt er alles und braucht an Elisabeth nicht die Fl.2356,17 zu zahlen unter der Voraussetzung dass:
1. Er innerhalb von 3 Monaten nach Elisabeths Tod an Henk, Ger und Wim, (Antonias minderjährige Kinder) und auch an Jan und Diets je Fl.300 bezahlt.
2.Er Elisabeth bis zu ihrem Tod versorgt und sie nachher geeignet beerdigen lasst.
3.Er Elisabeth wöchentlich, wenn sie das wünscht, Fl.3,- gibt
4.Er eine dritte Hypothek von Fl.300,- aufnehmen soll als Sicherheit für die Zahlung an die minderjährigen Kinder.

Foto: Elisabeth Barten auf späterem Alter
Zeugen bei diesem Vertrag waren: Bernardus, Johannes, Maria, Antonius Jannink, Buchhalter, wohnhaft zu Nijmegen und Cornelis, Marinus de Graaf, Reichsangestellter, wohnhaft zu Nijmegen.
Elisabeth starb schon wenige Monate später am 25 Mai 1931. Genau an dem Tag, an dem sie beerdigt werden sollte, wollten Gerrit und Lena Jans in der Kirche zu Leuth heiraten. Das ist dann aber abends zuvor in aller Stille geschehen
Jan, der seit seiner Heirat 1928 in Ubbergen wohnhaft war, war Anfang März nach Lobith ( Nl) verzogen, um dort in einer Ziegelei zu arbeiten, aber dort hat er es nicht lange ausgehalten. Toon Wulterkens, Ziegeleichef in Wijk bij Duurstede und verheiratet mit Antonias Schwester Grada, hat ihn am 8 April 1931 nach Wijk bij Duurstede geholt als Vizechef. Seine Nachkommen leben jetzt noch alle da..
Der Urkunde der Erbschaftteilung ist später eine Erklärung beigefügt worden, worin Antonia (Mutter Vormund), Jan ( jetzt wohnhaft in Wijk bij Duurstede), Truus (Klosterschwester zu Amsterdam) und Wim van Eck erklären, dass Gerrit die Fl.300,‑ an die minderjährigen Kinder ausbezahlt hat..
Die Urkunde wurde mit Ausnahme Truus von allen unterzeichnet, und mit einem Amtsiegel von Fl.0,10 versehen.
In September 1944 wurde infolge der amerikanischen Luftlandungen rund um Nimwegen und der monatelangen Kämpfe um die Waabrücke bei Nijmegen und das Hinterland, das Haus in Erlecom schwer zerstört. Jan Oteman, der noch immer bei der Firma Arntz, Ziegelei, in Wijk bij Duurstede (Nl) arbeitete, nahm, nach der Befreiung 1945, einige Monate unbezahlten Sonderurlaub, um seinem Bruder Gerrit in Erlecom zu helfen das Haus wieder auf zu bauen. Nur am Wochenende fuhr er nach Wijk bij Duurstede mit seinem Fahrrad mit hölzernen Reifen, denn richtige Reifen konnte man noch nicht wieder kaufen . Der Schaden wurde beim Staat reklamiert. Die letzte Rate der Entschädigung wurde dann 1955 bezahlt. ( Fl.2389,-) Insgesamt zahlte der Staat: Fl.4160,-
Gerrits Kinder.
Gerrit stirbt am 27 März 1957 und hinterlässt Helena (Lena), seine Frau, mit 7 Kindern, alles Burschen, wovon der älteste 25 war. Sie waren alle noch zu Hause. 
Foto: Das Haus in Erlecom nach der Neubau
Henk 25, Coen 23, Nico 21, Willie 20, Joep 17, Albert 16 und Geert 10.
Vaters Erbschaft wurde nicht verteilt. 8 Jahre später jedoch hatte sich die Situation geändert.
Henk, der älteste war verheiratet und wohnte in Kekerdom und auch der zweite war verheiratet und wohnte in Leuth. Die fünf anderen Kinder wohnten noch bei Mutter zu Hause.
Am 9 März 1965 gingen Mutter und die Kinder zum Notar, Arend Jozephus Sernee zu Beek und beantragten die Erbteilung . Wiederum setzte das Amtgericht in Nimwegen eine Kommission ein, die eine Wertschätzung machen musste. Gefragt werden: Gerardus Theodorus Mulder, Bauunternehmer zu Leuth, Antonius Andreas Jeuken Ackerbauer zu Leuth und Bernardus Theodorus Hermanus Daamen, Obst-und Ackerbauer zu Leuth.
Helena hatte Anspruch auf die Hälfte und 1/8 der anderen Hälfte.( Kindsteil) Die Kinder jeder 1/8,das waren Fl. 648,93 . Also war die Erbschaft:Fl.5.191,4 und der Wertsaldo des ganzen Bezitz :Fl.10.382,88
Die Urkunde wurde unterzeichnet von Witwe Oteman-Jans, H.C.W.Oteman. H.Lohman, F.Kerkhoff und A.J.Sernee. (Tagesregister Teil 187 Nr.1911. Hypothekenamt 11 März 1965 1326 Nr.12)
Die Erbschaftsbeschreibung habe ich nicht finden können.
Nur das ältesteKind ließ sich auszahlen, die anderen Kinder beanspruchten zunächst nichts.
Joep, Willie und Albert Oteman
Am 27 September 1975 stirbt Lena Oteman-Jans. Zu dieser Zeit wohnten noch vier Kinder zu Hause: Joep, Willie, Albert. (Bep) und Geert.
Beantragt und unterzeichnet wird die Erbteilung von dem jüngsten Sohn, Geert und seinem Bruder Willie. Der Notar war Th.van der Weide zu Beek.
Jedes Kind hat Anspruch auf 1/7 .
Die gesamten Aktiva betrugen: Fl. 51.9555,33 ( Haus Fl.40.000 und Banksaldi Fl11.955,33). Die gesamten Passiva Fl. 6..551,80
Also sind zu verteilen Fl.45.404,80
Drei Kinder, Willie, Joep und Albert wollen das Haus übernehmen. Beurkundet wird das am 27 Juli 1976 von Notar Theodorus van der Heide zu Beek. Sie kaufen das Haus mit Grundstück ( Erlecomseweg 48, Kataster Gemeinde Ooij, Sektion B Nr.1455, 57,29 Ar) für Fl.56.000,- Makler Steenhuis zu Beek hat den Wert geschätzt. ( Die Schätzung ein Jahr vorher war für die Sukzession und das Haus war bewohnt!)
Die vier nicht kaufenden Kinder erhalten jeder sofort Fl.8000,- von Willie, Albert und Joep. Unterschriften : W.A.Oteman, G.Oteman und Th.vd.Heide
Am 10 September 1976 wird die ganze Erbschaft Helenas endgültig bei Notar Theodorus van der Heide zu Beek geteilt.
Die Aktiva und Passiva sind erwähnt in der Erläuterung zur Sukzession. Aber seit dem Tod der Mutter hat sich einiges geändert:
a. Das Haus ist verkauft und die vier nichtkaufenden Brüder haben jeder Fl.8000- bekommen,. Diese werden in die Erbauseinandersetzung einbezogen.
b. Die hauswirtschaftlichen Geräte sind schon untereinander verteilt.
c. Aus dem Saldo auf der Rabobank zu Leuth sind die Beerdigungskosten bezahlt.
d. Die Konten bei der Rijkspostspaarbank, Rabobank zu Beek und bei der Zentrale Volksbank sind aufgelöst.
e. Verschiedene hauswirtschaftliche Schulden sind von Willie vorgestreckt, insgesamt Fl.1000,25
Die gesamten Aktiva betragen noch Fl.7.4333,29 und die Passiva: an Willie Fl.1000,25 und an Willie, Geert, Joep und Albert insgesamt Fl.3.507,32 ( Nicht ausbezahltes Erbteil des Vaters)
Nach notariellen Kosten und Erbschaftssteuer bleiben noch für jeden Fl.363,97
Jetzt wird das Haus bewohnt von Willie, Joep und Albert Oteman
Sie haben beim Notar Mitte September 1976 ein Testament gemacht, nach dem beim Tod einer der Brüder, die anderen zwei exklusiv erben .
Willie und Albert Oteman
Am 21 Oktober heiratet der 48 jährige Joep Marianne van Thiel. Also, mussten Willie und Albert wegen der Änderung der Besitzverhältnisse wieder zum Notar van der Heide . Beide übernehmen Joeps Anteil am Haus und zahlen ihm Fl.20.000,- Urkunde 8 Juni 1983. Die zwei Brüder machen jetzt auch ein neues Testament und setzen sich gegenseitig zu Erben ein .
Willie Oteman. Keiner wird wohl vermutet haben, dass dieses letzte Testament so bald aktuell werden würde, denn am 8 Juni 1985 starb Bep ( Albert) ganz unerwartet.
Willie erbt alles und Notar van der Heide zu Beek regelt die Erbschaft.
Weil Willie mehr als 5 Jahre mit Albert eine Hausgemeinschaft gebildet hat, bekommt er laut Art.312 lid 2 sub 4e des Sukzessionsgesetzes von 1956 eine Freistellung von Fl. 222.159,--
Da das Haus bewohnt ist, wird der Schätzwert von Fl.80.000 auf 60% reduziert ,also Fl.48.000,- . Davon die Hälfte ist Fl.24.000
Hausgerät Fl.3000,-, davon die Hälfte ist Fl.1500,-
Auto Fl.1000,- Bargeld Fl.65,- Giro Fl.10.256,83, Rabobank Fl.607,86 ,Krankengeld: Fl.747,60 und Feriensigel: Fl.1300,-
Insgesamt: Fl.39.477,29
Passiva: Kosten der Einäscherung Fl.4.905,45 davon zahlen Versicherungen noch: Fl.995, + Fl.100,- + Fl.291,- Bleiben noch Fl.3.519,45 für die Einäscherung .
Aktivsaldo: Fl.35.957,84 . Für diesen Betrag ist keine Erbschafts- steuer zu bezahlen .
Heute, 2003, wohnt Willie Oteman noch immer in dem Haus, das jetzt mit dem Grundstück von 57,29 Ar ein Wert haben soll von zirka 450.000 Euro.

27 September 2000 besuchte George Oteman aus Racine (Wisconsin USA) das Elternhaus seines Großvaters zu Erlecom, mehr als hunderd Jahre später nachdem sein Großvater William Oteman das verlassen hat in 1891 und traf dort seine Familie in den Niederlanden. Vlnr: Geert, Wim , George und Henk Oteman, Mientje (Geerts Ehefrau), Nico und Will Oteman, (der dort heute noch wohnt), Nicos Ehefrau Mientje, Grada (Ehefrau von Coen) und Coen Oteman..

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