Die Düffelt 3

 

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Die Düffelt 4

 

Wie ging es jetzt weiter in der Düffelt? 
Die Ripuarischen Franken ließen sich rund um Köln nieder und in unserem  niederrheinischen Gebiet - zwischen Xanten und Emmerich - waren es die Hatwarischen Franken ( Hatuarrier). Weiter im Norden hatten die Sachsen ihr Land und ganz im Norden waren es die Friesen. ( Kekerdom ist im fränkischen Sprachgebrauch ‘’ cachritten’’ und  Leuth ‘’ Lotde’’.
Die neuen Machthaber ließen sich auf den verlassenen römischen Landgütern nieder, aber die einheimische Bevölkerung behielt den größten Teil des Landes.
Die römischen Städte verfielen, weil auch die Handelsbeziehungen mit den Römern abbrachen.
Es entstand jetzt ein großes fränkisches Reich: das Merowingische Reich, das sich erstreckte von der Umgebung von Paris bis hierher und auch das niederrheinische Land  (also auch die Düffelt) war davon ein Teil. Der König der Franken, Clovis, trat  im Jahre 500 zum Christentum über und lässt sich in Reims taufen. Das war für uns von großer Bedeutung! In den kommenden Jahrhunderten geht die Christianisierung und die Eroberungspolitik der fränkischen Fürsten Hand in Hand.
Unser Gebiet am Niederrhein, wo die Hatwarische Franken wohnten, wurde für die Merowingischen Fürsten ein Grenzgebiet, von wo sie Angriffe unternahmen auf die  Sachsen. Jahrhunderte lang blieb jetzt der Niederrhein im Spannungsfeld zwischen dem  Merowingischen -später Karolingischen Reich und den  freiheitsliebenden Sachsen und Friesen, aber am Ende des 7.Jh., schlägt Pippin (687-714) die Friesen bei Dorestad. ( heute Wijk bij Duurstede ). 
Jetzt konnten die angelsächsischen Missionare, unter dem Schutz der Franken in Friesland missionieren. Sankt Willibrordus arbeitete von seiner Bischofsstadt aus ab 719 in den nördlichen fränkischen Gebieten, also auch am Niederrhein ( Düffelt).  (In 721 z.B. vermacht ein gewisser Eberwin, Graf der Betuwe, Güter in der Düffelt an die Kirche in Rinderen. Auch schenkt er dieser Kirche, in der laut der alten Urkunde Willibrordus selber custos oder Pastor war, eine kleine Kirche in  Millingen.( Hetter) (Diese Besitzungen finden wir später, aber noch zu Lebzeiten Willibrordus, wieder im Besitz der Abtei von Echternach ).
Diese Kontakte mit dem Utrechter Bistum  bedeuteten den Anfang einer Jahrhunderte dauernden Verbindung zwischen dem Niederrhein und Utrecht. Teile des Landes Kleves (u.a. Emmerich und Umgebung) gehörten bis ins  vorige Jahrhundert zu Utrecht. Die Grenze mit dem Bistum Köln fiel zusammen mit der alten Grenze des Hatuarien, zwischen Emmerich und Kleve.

Zwischen  800 und  1050 wurde Nordwest Europa geplagt von einfallenden und plündernden  Normannen, die mit ihren Wikingerschiffen den Rhein hinauffuhren und  wiederholt in unserer Umgebung erschienen und zweifellos auch in der Düffelt viel Elend verursacht haben. Bekannt ist der Überfall von Dorestad (  heute Wijk bij Duurstede) während der Regierung von Ludwig dem Frommen ( 814-840). Er veranstaltete 837 einen Reichstag zu Nijmegen und versuchte gegen diese Invasionen einen Widerstand zu organisieren, aber viel ergab das nicht, denn in den  Jahren  839/840 veranstalteten die Normannen  wieder einen Feldzug den Rhein hinauf  bis Köln. Diese Invasionen und  Plünderungen dauerten das ganze 9. Jahrhundert an und  863 wurde Dorestad wiederum geplündert, wurde  Xanten ganz zerstört. Die Normannen  überwinterten sogar in einem Winterlager auf einer Insel im Rhein bei Xanten.
Zwanzig Jahre später überwinterten sie in Duisburg. 880 wurde Birten bei Xanten niedergebrannt. Darauf hin verstärkte  man  die Pfalz zu Nijmegen. Glücklicherweise  hat.

 

Hendrik, Herzog der Ost-Franken die Normannen  bei Doesburg am IJssel schlagen können. Noch  zehn Jahre blieb Dorestad in ihren Händen, aber nach 960 hörte man nichts mehr von ihnen .  

Das fränkische Reich – das Reich  Karl des Großen- war unterdessen sehr mächtig geworden und erstreckte sich über ganz Europa. Es umfasste damit den größten Teil des ehemaligen weströmischen Reiches. Nach seinem Tod wurde dieses Reich in drei Teile gespalten: der westliche Teil fiel an Karl den  Kahlen, der östliche Teil an Ludwig dem  Deutschen  und das lang gestreckte Mittelteil – vom Mittelmeer bis Friesland – das Mittenfrankenland- kam zu  Lothar. Dazu gehörte auch die Düffelt . ( Vertrag von Verdun 843)

Nicht lange danach, bei Lothars Tod  855, wurde das Gebiet am  Niederrhein, das zum karolingischen Mittelreich gehörte, ein Bestandteil von Lothringen, das sich  erstreckte vom  Jura bis an die  Nordsee. ( Das Mittelreich wurde nämlich in zwei Teile gespalten bei Lothars Tod)
Wieder 15 Jahre später, beim Tod von Lothar II,  wurde, beim Vertrag von Meersen ( 870 ), das Reich wieder  aufgeteilt zwischen seinen beiden Onkeln: östlich der Maas kam alles in die Hände des Besitzers des östlichen Frankenlands. Das war  der obengenannte Ludwig der Deutsche. Zu ihm gehörte jetzt also auch der Niederrhein und damit  die Düffelt. (der südliche Teil des Mittelfrankenlands wurde dem  westlichen Teil zugefügt. Damit war Mittelfrankenland wieder von der Karte verschwunden.)

Wieder 55 Jahr später, 925, nützte ein deutscher König, Heinrich  I. , aus dem Geschlecht der Ottonen, die herrschende  Unordnung im  lothringischen Gebiet aus, um ganz Niederlothringen dem Ostreich ein zu gliedern. Hiermit  kam das ganze niederrheinische Gebiet  zum späteren deutschen Reich. ( Das war übrigens auch der Fall mit allen niederländischen Landschaften, mit Ausnahme der Gebiete westlich der Schelde. Erst 1648, beim Frieden von Münster, der den 80- jährigen und auch den 30-jährigen Krieg abschloss,, wurden unsere niederländischen Landschaften selbständig und unabhängig vom deutschen Kaiser, obwohl dieser das  erst 1728  anerkannte! Die südlichen niederländischen Landschaften gehörten bis 1794 zum deutschen Reich .)
Es bestand  überall in diesem Reich eine feudale Verwaltung. Der Kaiser gab das Land zu Lehen an Lehnsmänner und die gaben das wieder in Unterlehen usw. So gab es in diesem Kaiserreich,

Fürstentümer, Herzogtümer, Grafschaften, Herrlichkeiten usw.. (Das fränkische Reich war in Gaue  aufgeteilt. Ein Gau war ursprünglich das Gebiet eines germanischen Stammes)
Die einfache Bevölkerung hatte es nur mit einem Herrn zu tun, der Recht sprach, Steuer einkassierte und sie schützte. So war die Düffelt großenteils in Händen des Herzogs von Gelre und später des Herzogs von Kleve

Der Sohn von Heinrich I., Otto I, ließ sich  936 zu Aachen zum Kaiser krönen und versuchte sofort die Macht der Herzöge zu brechen und  an die Bischöfe zu geben. Das hätte  stabilere Verhältnisse gegeben, da durch die Erbschaften jedes Mal wieder neue Schwierigkeiten entstanden. 939 schlägt er bei Birten (Xanten) eine Armee unter Leitung von Giselbert, der den rebellischen Herzog Eberhard von Franken stützte.
Später brachte Otto seinen Bruder Bruno auf den Bischofsitz von Köln und gab ihm den Titel Herzog von Lothringen. Der Besitz Lothringens war vor allem wichtig wegen der umfassenden Besitzungen im Gebiet zwischen Maas und Rhein, wovon der Reichswald bei der Düffelt ein Teil ist.
 

Kleve, genannt nach der gleichnamigen Burg auf einem steil abfallenden Hügel, nicht weit vom Rhein. Die Geschichte der Düffelt ist hauptsächlich verbunden mit der Grafschaft Kleve, die später Herzogtum Kleve wurde, und die Düffelt war ab 13.Jh. ein Teil davon. Nur ein kleiner Teil unter Nijmegen u.a. Ooij und  Erlecom blieben  länger unter Gelre.
Etwa  1000 gab es im  Hatwarengau und am ganzen Niederrhein einen  außerordentlich schweren Kampf um die Macht. Einbezogen waren Wichmann van Vreden und der Erzbischof Heribert von Köln. Während des Reichtages, den Heinrich II. 1020 in seiner Pfalz zu Nijmegen veranstaltete, versuchte er diesen Kampf zu entscheiden. Nur durch den Tod von Adela in Köln und dem  von Balderich in dem von ihm gegründeten Kloster in Zyfflich ging dieser Kampf zu Ende. Um das Machtvakuum aus zu füllen, schickte der Kaiser zwei Brüder von unbekannter Herkunft an den Niederrhein: Gerard und Rudger Flamens.
                      

Gerard bekam die Güter zu Wassenberg und wurde der Stammvater des geldrischen Fürstenhauses, der andere, Rudger, wurde der Stammvater der Klever Grafen. Der Kern seiner Grafschaft wurde Kleve und die direkte Umgebung: Kalkar, Monreberg und die Klöster zu Wissen, Zyfflich, Bedburg und Xanten. Auch wurde er mit Gütern in der Betuwe belehnt, den Liemers und er bekam den Rheinzoll in Kellen und Hüssen ( heute Huissen in den Niederlanden). Den Zoll bei  Nijmegen musste er 1182 an Gelre übertragen.
1386
kommt die Grafschaft Mark dazu, weil das  Klever Fürstenhaus ausstarb und Sohn Adolf van der Mark von Erbtochter Margaretha von Kleve in Kleve nachfolgte.
1417
wird die Grafschaft  zum  Herzogtum.
1511
kommt  durch eine Heirat das Herzogtum Gulik und Bergh  dazu .
1538 wird
, unter Herzog Wilhelm (der Reiche) auch noch das Herzogtum Gelre angegliedert, wodurch sich das Gebiet  erstreckte von der Eifel bis ans IJselmeer und vom Teutoburgerwald bis an die Maas. Dieser Herzog Wilhelm stand dann auch in Europa als  Fürst in hohem Ansehen.
Im Kampf mit Karl V. um Gelre und Zutphen, musste er aber 1543 Gelre schon wieder an Karl V  abgeben.

1607
starb das herzogliche Geschlecht von Kleve aus. Es entbrennt ein Klever Erbschaftskampf zwischen den vier Töchtern von Johann Wilhelm dem Reichen und  dem  Prinz Mauritz van Oranje-Nassau, der den protestantischen Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg-Preußen stützte.  
1614
gingen dann Kleve und die Mark an den Kurfürsten Brandenburgs  verloren.
Damit verlor Kleve seine Selbständigkeit. 

Gelre: wie oben erwähnt, war der Stammvater Rutger Flamens. Es fing an mit  dem  kleinen Ort Gelre an  der Niers und Teile der heutigen Provinz Gelderland in den Niederlanden u.a. Zutphen. Politisch  war die Grafschaft gebunden an das deutsche Reich. Sie dehnte sich aus in Richtung von Limburg , Lüttich und  Brabant. Unter Otto II. wurde 1247-1248 Nijmegen erworben, wodurch sich eine  Verbindung entwickelte zwischen den nördlichen und südlichen Teilen der Grafschaft ( Zutphen, Arnhem, Nijmegen Roermond. Die sogenannten  vier Viertel der Grafschaft). Limburg wurde verloren  1288.( Schlag von Woeringen. Jan I von Brabant schlägt Reinald I von Gelre)
1339
wurde  Gelre  Herzogtum. (Reinald II)
1538
kommt Gelre  zu Kleve, aber 1543 musste  Willem von Gulik Gelre Kaiser Karl V. überlassen .
Obergelre gehörte also zu den spanischen Niederlanden und später zu den österreichischen Niederlanden.
Durch den Frieden von 1713, kam ein Teil dieser Länder zu dem Kurfürsten von Brandenburg. Dieser Kurfürst nannte sich König von Preußen. 

Im niederrheinischen Gebiet haben sich im16.Jh. ziemlich viele Menschen aus Flandern, Wallonien, Antwerpen und protestantische Niederländer, die wegen ihrer Religion verfolgt wurden und  vorher nach England geflüchtet waren, niedergelassen. Später, im 17.Jh., bildeten sie, im achtzigjährigen Krieg, eine sehr streitbare Gruppe gegen die Spanier (1568-1648) und ganz viele Scharmützel haben sich im niederrheinischen Gebiet abgespielt zwischen “Staatsen”   ( der 5 niederländischen, verbunden Staten)  und Spaniern. 1575 versuchte eine Rebellenarmee die Aufmerksamkeit  der Spanier von Leidens Belagerung  ab zu lenken  indem sie die Niederlande von Kleve aus angriffen. Die  Schlacht wurde auf der Mokerheide ausgefochten und von den Niederländern verloren, wobei Hendrik und Lodewijk van Nassau umkamen.   1580-1590 eroberten die Spanier das ganze Gebiet zwischen Maas und Rhein.Dabei hatten die Bewohner eine sehr viel zu leiden.

Während des  Klever Erbschaftskriegs ( 1609-1614) war das ganzes Gebiet offenes Kriegsgebiet und die Städte wechselten  wiederholt die  Besitzer .
Nach dem Vertrag von Xanten  1614 besetzten die „ staatse“ ( niederländische) Truppen soviel wie möglich vom  Klever Gebiet für den Kurfürst von Brandenburg, aber Wesel und  Xanten wurden von den Spaniern besetzt.

Die  Schenkenschans wechselte einige Male den Besitzer.1629 “Staats” , 1635 wieder spanisch wegen Verrat und  1636 wiederum Staats. Griethuisen und  Kleve wurden furchtbar von Staatsen zerstört. Kleve verlor 2/3 seiner Bevölkerung!( Schenkenschans war damals eine Befestigung, mitten im Rhein gelegen, wo der Rhein sich spaltete in zwei Ströme, Ober- und Niederrhein. Jetzt liegen die  Überreste am linken Rheinufer bei Düffelward
Nach dem Frieden von Münster1648, wodurch  der achtzigjährige Krieg zwischen den Niederländischen Staaten und Spanien beendet wurde und die Republik der Vereinigten Niederlande entstand, blieb Kleve ganz mittellos zurück unter dem  Brandenburger Stellvertreter Johan Mauritz van Nassau ( (1647-1679)  

Dieser Stellvertreter Brandenburgs brachte wieder Pracht, Glanz und Ansehen in das vormalige Herzogtum. Für die Republik der Vereinigten Niederlande hatte er zwischen1636-1644 in Brasilien den Posten des Statthalters der holländischen Besitzungen in Brasilien bekleidet und 1645 den selben Posten über die “Staatse” Besitzungen in Wesel. Jetzt wurde er von Kurfürst Frederich Wilhelm als Statthalter Kleves angestellt. Er baute Kleve wieder auf und legte wunderbare  Parks  und Lustorte an. Künstler ( u.a. Jacob van Kampen, Schöpfer des Palasts auf dem Dam in Amsterdam ) fand er in der Republik.
1668
wurde er General-Feldmarschall der Republik der Vereinigten Niederlande und in dieser Eigenschaft führte er den Krieg gegen Ludwig XIV von Frankreich, der 1672 (in den Niederlanden bekannt als das Notjahr) und 1678  gegen die Republik vorrückte. Das ganze niederrheinische Gebiet kam in die Hände der Franzosen und nach diesem Feldzug kehrten die spanischen Garnisonen nicht mehr in diese Gebiete zurück.

Nachdem die niederrheinischen Länder ihre Selbständigkeit verloren hatten, wurde das Klever Land  hineingezogen in die französisch-deutschen Gegensätze dieser Zeit: die Franzosen wollten den Rhein als natürliche Grenze zwischen dem Reich und Frankreich haben. Ludwigs Feldzug gegen die Republik war dafür ein Beispiel, aber auch die späteren Erbschaftskriege um die spanischen Niederlande ( heute die niederländischen Provinzen Brabant und Limburg und ganz Belgien und auch das geldrische Oberviertel), und auch der österreichische Erbschaftskrieg. Durchziehende Armeen zerstörten wiederholt das Gebiet.
Im  Siebenjährigen Krieg (1756-1763) fand eine Schlacht  statt zwischen französischen Truppen und hannoveranischen bei Mehr, in der Düffelt. 

Während der französischen Revolution , wurde 1794, das linksrheinische Land besetzt und beim Frieden von Lunéville  1801 bei  Frankreich eingegliedert als  Département de la Ruhr.  Damit kam auch das neue französische Staatssystem  an  den  Niederrhein, ohne die alten Grenzen zu berücksichtigen. Die kirchlichen Güter wurden veranlagt, die Klöster und die Stifte wurden säkularisiert, die Privilegien der Kirchen und des Adels wurden aufgehoben, ein anderes Steuersystem wurde eingeführt und  Maße und Gewichte wurden standardisiert. Durch die Einführung des  “Code Napoleon”  kam auch ein neues Standesamt zu Stande, das die Registrierung der Geburten, Heiraten und Todesfälle von der Kirche durch eine staatliche Behörde übernahm.


Im ganzen Gebiet, in dem bisher eine niederfränkische Sprache( niederländisch/ niederdeutsch) gesprochen wurde, war jetzt das Französisch die offizielle und amtliche Sprache.Leuth und  Kekerdom gehörten unter den Franzosen zu dem „mairie „ ( Rathaus) von Niel (D) und die standesamtlichen Daten von beiden  Orten sind dann auch ( in französisch, wie alle Daten aus dieser Zeit in der Düffelt !)  ab 1798 zu finden in den Archiven von Kranenburg und Brühl ( Archiv Rheinland-Westfalen) und erst ab 1817 in Beek (Nl) und Arnhem. (geldrisches Reichsarchiv) 

 

Die sechs Herzöge aus dem Hause Kleve-Mark vor der Residenz: Adolf I ( 1398-1448), Johann I (1448-1481), Johann II ( 1481-1521), Johan III ( seit 1511 Herzog von Jülich-Berg, und 1521-1539 von Kleve), Wilhelm V ( 1539-1592), Johann Wilhelm (1592-1609).
Unbekannter Maler des 17.Jahrhunderts nach älteren Porträts.

Leuth hatte eine eigene Kapelle und gehörte vor 1662 zu der Parochie Zeevlek (Zyfflich D.). Daten über Taufen aus Leuth ab 1640 bis 1662  muss man deshalb  auch in Zyfflich suchen.
In Gegensatz  zum Reich von Nijmegen gehörte Leuth und Kekerdom nicht zum Bistum Roermond, sondern zum Erzbistum Köln.
Für die Katholiken  aus dem Herzogtum Kleve galt Religionsfreiheit und so kamen die Katholiken  aus dem “Staats” Gebiet nach  Leuth ( u.a. aus Ooij ) zur  Taufe und Hochzeit. Die Katholiken in der Republik waren jedoch verpflichtet sich erst bei einem reformierten Pastor aus Ooy trauen zu lassen. 
Groesbeek hatte im 13.Jh. eine Kirche, welche St. Cosmas und Damianus geweiht war. Die Herren von Groesbeek übten das Patronat  über die Kirche aus. 1505 befanden sich zwei Altäre in der Kirche:  Maria und dem Heiligen Kreuz geweiht. An jedem wurden  zwei heilige Messen in der Woche abgehalten. Im 17.Jh.ist von einer Antonius Kapelle die Rede. Der zeitliche Pfarrer war davon der Diener.
Die alte Parochiekirche, derer Turm 1844 restauriert wurde, wird heute noch von Reformierten gebraucht.
Die Religionsverfolgung war in Groesbeek weniger drückend, weil man in Mook und in Wyler
 
( beide kleverisches Gebiet seit dem Vertrag von Xanten 1614 unter dem Fürsten von Brandenburg- Preußen) Trost in der Religion  finden konnte. Die Herrlichkeit Groesbeek war geldrisch und so unter der  Herrschaft  der Republik der sieben Provinzen.
Während des zwölfjährigen Waffenstillstands in dem achtzigjährigen Krieg (1609-1621), ließ sich in Groesbeek ein reformierter Pastor nieder. Man durfte  in dieser Zeit die römisch-katholische Religion nicht mehr ausüben. Die Katholiken nahmen dann Zuflucht zu Wyler auf kleverischen Gebiet ( preußisch) und teilweise auch zu Mook, gleichfalls auf preußischem Gebiet und ab1648 bis 1664 auch teilweise zur Kapelle auf dem Mussenberg.(Beek) 1672 gelang es dort eine “ Scheunekirche” zu öffnen, wo 834 eine neue Kirche gebaut wurde, die vom eifrigen Pfarrer Antonius Rovers, mit zwei Seitenschiffen erweitert wurde und zweckmäßiger eingerichtet wurde.
Die Tauf-und Heiratsbücher von Wijler fangen  erst 1723 an, die Taufbücher von Mook 1722 und die Tauf- und Heiratsbücher von Kranenburg 1633.

Nach Napoleons Niederlage 1814, wurden von den Alliierten während des Wiener-Kongresses die Grenzen in Europa neue festgelegt .
Leuth und Kekerdom gehörten bis 1798 zum Herzogtum Kleve und das gehörte wieder zum Königreich Preußen.1798 wurde das Rheinland “de facto” und in 1803 “de iure” nach Frankreich eingegliedert, also auch Kekerdom und Leuth und so wurden sie  1813 wieder preußisch. Aber der Wienerkongress (1815-1817) entscheidet anders und wies die beiden Orte dem neu geformten Königreich der Niederlande zu, so wie auch ganz Belgien und Luxemburg.
Das Land Kleve blieb weiterhin  preußisch mit Ausnahme von einigen kleinen Gebieten, die dem neu geformten Königreich der Niederlande zugefügt wurden:
( die Liemers mit Zevenaar und Duiven, ein Teil der Düffelt mit, wie gesagt, Leuth  und Kekerdom , Huissen mit Malburgen, Hulhuizen und Gennep mit Ottersum, Mook, Heyen, Afferden , Milsbeek, Ravenstein, Uden und Volkel.  Aber Schenkenschans, Klein Netterden und  Emmerich wurden deutsch).

Im  Klever Land, das jetzt an Preußen gekommen war, wurde zwischen 1828-1848 die hochdeutsche Sprache auf den Schulen eingeführt. So ist dieses Gebiet, und auch das deutsche Gebiet der Düffelt  allmählich deutsch geworden.